Mechatronik/Elektrotechnik

 

Da der Mechatroniker Mechanik als auch Elektronik einer komplexen Anlage beherrschen soll, sind die Anforderungen an diesem Lehrberuf sehr hoch.

Im Fachbereichsunterricht erhältst du eine theoretische und praktische Berufsgrundbildung und wirst somit auf den Beruf und die Berufsschule vorbereitet.

1. Berufsbild Elektrotechnik / Elektronik
Ob riesige Industriebetriebe oder kleine Haushalte – ohne elektrischen Strom läuft heute (fast) gar nichts mehr.
Elektrotechniker/innen sind in unterschiedlichsten Bereichen in Industrie- und Gewerbebetrieben, auf Baustellen und in privaten Haushalten tätig:

  • Herstellung von elektrischen und elektronischen Geräten

  • Anlagen zur Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung

  • jedes Gebäude ist mit elektrischem Strom zu versorgen, indem Leitungen und Kabel verlegt und installiert werden

  • In Produktionsbetrieben müssen Maschinen und Anlagen reibungslos funktionieren, Arbeitsabläufe werden oft automatisiert

  • Störungen und Fehler in elektrischen Systemen müssen gesucht und behoben werden

  • Weiters stellt der Verkauf, die Beratung und Schulung für Anwender einen wichtigen Arbeitsbereich dar

2. Unterrichtsgegenstände und Lerninhalte
Insgesamt werden 14 Unterrichtseinheiten im Fachbereich unterrichtet.

Naturwissenschaftliche Grundlagen (2 Einheiten)
Hier wird theoretisches Fachwissen vermittelt und es werden Berechnungen durchgeführt.
Zum Beispiel:

  • Grundlagen der Elektrizität, Ladung, elektrische Feld, Spannung, Strom, Widerstand, Leitwert

  • Reihen- und Parallelschaltung von Spannungsquellen

  • Art und Einteilung der elektrischen Spannung und des elektrischen Stromes

  • Ohmsche Gesetz und Berechnungen

  • Elektrische Arbeit und Leistung

  • Reihen- und Parallelschaltung von ohmschen Widerständen sowie gemischte Widerstandsschaltungen

  • kirchhoffsche Gesetze und Berechnungen in einfachen Stromkreisen

Die Grundlagen aus den Fächern Physik und Chemie werden wiederholt, die als Grundlage für den Bereich Elektrotechnik/Mechatronik notwendig sind.

Zum Beispiel: Elektronentheorie, Atommodell, Elemente, Bindungsarten, Trennverfahren, Internationales Einheitensystem, Mechanik.

Elektrotechnische Übungen EÜ (1 Einheit)
Die im theoretischen Unterricht kennen gelernten Zusammenhänge und Gesetze werden hier in praktischen Laborübungen überprüft und vertieft.

  • Aufbau von Schaltungen auf einem Steckboard

  • Handhabung von Messgeräten

  • Strom- , Spannungs- und Widerstandsmessung

  • Zusammenhänge im einfachen Stromkreis

  • Messen und Berechnen von elektronischen Schaltungen

  • Verfassen von Versuchsberichten

 

Werkstätte Elektrotechnik WSE (6 Einheiten)
Hier ist genug Zeit um viel praktisches Wissen und Fertigkeiten zu vermitteln. Sie gliedert sich in 4 Abschnitte:

1. Metallprisma – Notizzettelhalter (Zuschneiden, Entzundern, Entgraten, Feilen nach Maß, Winkel und Ebenheit, Anreißen, Körnen, Bohren, Senken, Gewindeschneiden, Feilen von Passungen, Lackieren)

2. Lötübungen (Auslöten elektronischer Bauteile, Löten von maß- und winkelgenauen geometrischen Körpern aus Cu- Draht, Löten eines Hochspannungsmast -Modells oder eines Gebildes nach freiem Entwurf)

3. Elektronik (Widerstandsbestimmungen ohne Hilfsmittel, Grundlagen der Halbleitertechnologie, Einfache Berechnungen und Dimensionierungen von elektronischen Schaltungen, Messübungen mit dem Multimeter, Aufbau elektronischer Schaltungen auf einem Steckboard und Fehlersuche, Herstellen elektronischer Kartonschaltungen mit Printplanentwurf, Belichten- Entwickeln und -Ätzen einer elektronischen Platinenschaltung

4. Elektrotechnik (Materialkunde, Ösenbiegeübungen, Anschließen von 230 und 400 Volt Steckern bzw. Buchsen, Arbeiten an der Installationswand: Aus-, Serien- Wechsel- Kreuzschaltung ohne / mit Steckdosen, Stromstoßschaltung, Verdrahtungsübungen nach Plan)

Fachkunde Elektrotechnik FE (2 Einheiten)
Die Fachkunde ist die theoretische Begleitung zur Werkstätte. Man lernt hier die Werkzeuge, Werkstoffe, elektronische Bauelemente, Schutzmaßnahmen usw. kennen. Sie ist so wie die Werkstätte in 4 Abschnitte gegliedert.

1. Metallbearbeitung: Parallelschraubstock, Prüfen und Prüfgeräte, Messgeräte, Lehren, Feilen, Sägen, Anreißen und Anreißwerkzeuge, Körnen, Bohren, Gewindeschneiden, Gewindearten, Senken

2. Verbindungstechnik: Schraubenverbindungen, Stiftverbindungen, Stecker, Nieten, Kleben, Löten, Schweißen

3. Bauelemente der Elektronik: Widerstand, Potentiometer, Kondensatoren, Diode, LED, Transistoren, ICs, LDR, Sensoren, Widerstandsfarbcode.

4. Elektrotechnik: Gefahren und Wirkungen des el. Stromes, Sicherheitsregeln, Fehlerarten, Schutzmaßnahmen, elektromagnetische Beeinflussung, Stromerzeugung und Kraftwerke, Weiterleitung und Verteilung der elektrischen Energie

Technische Zeichnen Elektrotechnik TZE (2 Einheiten)
Ohne Schalt- oder Montagepläne geht in der Elektrotechnik nichts.

L erninhalte: Normschrift, Linienarten, Normalprojektion und Anordnung der Ansichten, Maßstab, Darstellen von kantigen Werkstücken, normgerechte Bemaßung von Werkstücken, Bohrungen und Langlöchern, Bemaßung von Drehkörpern, Schalt- und Bildzeichen der Elektrotechnik und der Elektronik, Sinusfunktion und Dreiphasenwechselspannung, Grundschaltungen in der Elektroinstallation, Elektronische Schaltungen

Informatik INF (2 Einheiten)
In immer mehr Bereichen werden Computerprogramme und computergesteuerte Maschinen eingesetzt.
EDV-Kenntnisse sind daher wichtig.
Hier wird der Umgang mit dem Betriebssystem und Officeprogrammen erlernt bzw. erweitert.

 

3. Lehrberufe Elektrotechnik / Elektronik

Mögliche Lehrberufe sind:
Elektrotechnik (Modullehrberuf)
Elektromaschinentechnik
Elektronik – Schwerpunkt Angewandte Elektronik
Elektronik – Schwerpunkt Mikrotechnik
Mechatronik
Veranstaltungstechnik

Modullehrberuf Elektrotechnik

Seit 1.7. 2010 sind die vielen elektrotechnischen Lehrberufe zu einem Modullehrberuf zusammengefasst worden.

Die Betriebe sind dadurch in ihrem Ausbildungsangebot flexibler und können leichter Schwerpunkte setzen.

Für die Jugendlichen erhöht sich durch die breite Basisausbildung die Berufsmobilität. Gleichzeitig können sie durch Spezialisierung ihre Ausbildung flexibler gestalten.

Die Ausbildung gliedert sich in drei "Bausteine".

1. Grundmodul: hier werden jene Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, die für die Ausführung grundlegender Tätigkeiten des Lehrberufes erforderlich sind. Es umfasst zwei Jahre.

2. Hauptmodul: umfasst jene Kenntnisse und Fertigkeiten, die für die Ausübung der gewählten Fachrichtung erforderlich sind. Es dauert eineinhalb Jahre.

3. Spezialmodul: es vermittelt Kenntnisse und Fertigkeiten für spezielle Dienstleistungen, Produkte bzw. deren Herstellung und dauert ein halbes Jahr.

I nnerhalb dieses Systems können verschiedene Module miteinander kombiniert werden. Die Modulkombination muss bereits bei Lehrvertragsabschluss – also am Beginn der Lehrzeit – gewählt werden.

4. Persönlichen Eigenschaften die man mitbringen sollte

  • technisches Verständnis und logisches Denken ( lesen und zeichnen von Schalt-,
    Montage- und Konstruktionspläne)

  • gute Mathematikkenntnisse hinsichtlich der Berufsschule

  • EDV- Interesse, da in immer mehr Bereichen Computerprogramme
    und computergesteuerte Maschinen eingesetzt werden

  • Handwerkliches Geschick fürs Montieren und Reparieren

  • ein gutes Gleichgewichtsgefühl ist für einige Berufe notwendig
    (Installations- und Montagearbeiten)

  • Hin und wieder muss man auch kräftig zupacken

  • Meist wird mit Kollegen und Fachkräften aus anderen Bereichen zusammen gearbeitet.
    Daher ist es wichtig, teamfähig und kommunikativ zu sein.

  • Laufende Weiterbildung ist wesentlich, um mit den technologischen Entwicklungen Schritt halten zu können.

 

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